Sylvain Saudan ist ein Schweizer Skifahrer und Bergsteiger, geboren am 23. September 1936 in Lausanne (Schweiz) und gestorben am 14. Juli 2024 in Les Houches (Frankreich). Er trägt den Spitznamen „Skifahrer des Unmöglichen“ und ist einer der Pioniere des Extremskifahrens.
Sylvain Saudan verbrachte die ersten vier Jahre seines Lebens in Lausanne. 1939 verließ die Familie Lausanne aus wirtschaftlichen Gründen und zog ins Wallis. Im Alter von fünf Jahren bekam der junge Sylvain sein erstes Paar Skier. Nach der obligatorischen Schulzeit arbeitete er ab 1951 als Hilfsarbeiter auf der Baustelle der neuen internationalen Straße am Col de la Forclaz, anschließend als Baustellenfahrer. Während dieser Zeit übte er in seiner Region (Les Marécottes, Verbier) Skisport aus, nahm an lokalen Wettbewerben teil und übernahm 1959 sogar den Vorsitz des Skiclubs Martigny-Combe. Im Jahr 1961, im Alter von 25 Jahren, bestand Sylvain Saudan das Schweizer Skilehrerzertifikat. Er arbeitete zunächst in Crans-Montana. Im Sommer betreibt er Bergsteigen in den Schweizer und französischen Alpen.
Im Dezember 1962 reiste er um die Welt und arbeitete als Skilehrer in drei Skigebieten: Aspen in Colorado, Christchurch in Neuseeland und Glenshee Ski Centre in Schottland. Im Frühjahr 1963 schloss er in Aspen seine Ausbildung zum amerikanischen Bergführer ab. In den Wintern 1964–1965, 1965–1966 und 1966–1967 war er Skilehrer in Zermatt und Arosa. Dort gelang ihm im Frühjahr 1967 sein erstes Kunststück, an einem besonders steilen Hang an der Flanke des Rothorns.
Zwischen 1967 und 1973 sammelte Sylvain Saudan „Premieren“, ein bis zwei pro Jahr. Obwohl er ein erfahrener Bergsteiger ist, ist er vor allem Skifahrer, was ihn dazu veranlasst, wenn immer möglich, die verfügbaren Transportmittel zu nutzen, um Anstiege abzukürzen. Er setzt insbesondere Hubschrauber ein, wofür ihn Puristen kritisieren werden. Da seine „ersten Male“ ihm kein Geld einbrachten, verdiente Sylvain Saudan 1971 seinen Lebensunterhalt im Winter mit Skiunterricht und im Sommer mit Bergrennen. Außerdem besitzt er ein Skigeschäft in Arosa (Schweiz). Später eröffnete er ein Restaurant in Chamonix: L'Impossible! und organisiert auch Heliskiing-Expeditionen nach Kaschmir.
Seine ersten Heldentaten fanden in den Medien kaum Beachtung. Dennoch eröffneten ihm die während des Abstiegs durch den Gervasutti-Korridor und insbesondere von der Aiguille de Bionnassay gedrehten Filme im Herbst 1970 eine parallele Karriere: die des Dozenten. Nach den Alpen macht sich Sylvain Saudan auf, die Gipfel Nordamerikas und dann den Himalaya zu erobern. Im Mai 1979 leitete er eine Expedition zum Dhaulagiri. Am 13. Mai 1979 kamen bei einem Unglück auf 7.600 m zwei Franzosen und ein Sherpa ums Leben. Im Jahr 1982 fuhr er mit Skiern 3.000 m auf den Gasherbrum I oder Hidden Peak und bewältigte damit als erster einen über 8.000 m hohen Gipfel. Seine Heldentaten brachten ihm einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde ein.
Am 13. August 2016 erhielt er vom Internationalen Alpenfilmfestival Diablerets den „Alpinen Merit“ für sein Lebenswerk. Im Jahr 2017 wurde im kanadischen Whistler Blackcomb Resort ein Korridor nach ihm benannt. Sylvain Saudan starb am 14. Juli 2024 in Les Houches (Haute-Savoie). Seine Asche wurde auf der Nadel von Bionnassay verstreut.
Biografie
Sylvain Saudan ist ein Schweizer Skifahrer und Bergsteiger, geboren am 23. September 1936 in Lausanne (Schweiz) und gestorben am 14. Juli 2024 in Les Houches (Frankreich). Er trägt den Spitznamen „Skifahrer des Unmöglichen“ und ist einer der Pioniere des Extremskifahrens.
Sylvain Saudan verbrachte die ersten vier Jahre seines Lebens in Lausanne. 1939 verließ die Familie Lausanne aus wirtschaftlichen Gründen und zog ins Wallis. Im Alter von fünf Jahren bekam der junge Sylvain sein erstes Paar Skier. Nach der obligatorischen Schulzeit arbeitete er ab 1951 als Hilfsarbeiter auf der Baustelle der neuen internationalen Straße am Col de la Forclaz, anschließend als Baustellenfahrer. Während dieser Zeit übte er in seiner Region (Les Marécottes, Verbier) Skisport aus, nahm an lokalen Wettbewerben teil und übernahm 1959 sogar den Vorsitz des Skiclubs Martigny-Combe. Im Jahr 1961, im Alter von 25 Jahren, bestand Sylvain Saudan das Schweizer Skilehrerzertifikat. Er arbeitete zunächst in Crans-Montana. Im Sommer betreibt er Bergsteigen in den Schweizer und französischen Alpen.
Im Dezember 1962 reiste er um die Welt und arbeitete als Skilehrer in drei Skigebieten: Aspen in Colorado, Christchurch in Neuseeland und Glenshee Ski Centre in Schottland. Im Frühjahr 1963 schloss er in Aspen seine Ausbildung zum amerikanischen Bergführer ab. In den Wintern 1964–1965, 1965–1966 und 1966–1967 war er Skilehrer in Zermatt und Arosa. Dort gelang ihm im Frühjahr 1967 sein erstes Kunststück, an einem besonders steilen Hang an der Flanke des Rothorns.
Zwischen 1967 und 1973 sammelte Sylvain Saudan „Premieren“, ein bis zwei pro Jahr. Obwohl er ein erfahrener Bergsteiger ist, ist er vor allem Skifahrer, was ihn dazu veranlasst, wenn immer möglich, die verfügbaren Transportmittel zu nutzen, um Anstiege abzukürzen. Er setzt insbesondere Hubschrauber ein, wofür ihn Puristen kritisieren werden. Da seine „ersten Male“ ihm kein Geld einbrachten, verdiente Sylvain Saudan 1971 seinen Lebensunterhalt im Winter mit Skiunterricht und im Sommer mit Bergrennen. Außerdem besitzt er ein Skigeschäft in Arosa (Schweiz). Später eröffnete er ein Restaurant in Chamonix: L'Impossible! und organisiert auch Heliskiing-Expeditionen nach Kaschmir.
Seine ersten Heldentaten fanden in den Medien kaum Beachtung. Dennoch eröffneten ihm die während des Abstiegs durch den Gervasutti-Korridor und insbesondere von der Aiguille de Bionnassay gedrehten Filme im Herbst 1970 eine parallele Karriere: die des Dozenten. Nach den Alpen macht sich Sylvain Saudan auf, die Gipfel Nordamerikas und dann den Himalaya zu erobern. Im Mai 1979 leitete er eine Expedition zum Dhaulagiri. Am 13. Mai 1979 kamen bei einem Unglück auf 7.600 m zwei Franzosen und ein Sherpa ums Leben. Im Jahr 1982 fuhr er mit Skiern 3.000 m auf den Gasherbrum I oder Hidden Peak und bewältigte damit als erster einen über 8.000 m hohen Gipfel. Seine Heldentaten brachten ihm einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde ein.
Am 13. August 2016 erhielt er vom Internationalen Alpenfilmfestival Diablerets den „Alpinen Merit“ für sein Lebenswerk. Im Jahr 2017 wurde im kanadischen Whistler Blackcomb Resort ein Korridor nach ihm benannt. Sylvain Saudan starb am 14. Juli 2024 in Les Houches (Haute-Savoie). Seine Asche wurde auf der Nadel von Bionnassay verstreut.