Hansjörg Auer wurde am 18. Februar 1984 in Zams im österreichischen Tirol geboren. Er wuchs in einer für diese Bergregion typischen Bergbauernfamilie auf. Schon früh fiel er durch seine außergewöhnlichen Kletterfähigkeiten auf und erreichte an den Wänden seiner Region schnell den Schwierigkeitsgrad 8a. Neben seiner Leidenschaft für die Berge studierte er Mathematik und wurde Lehrer.
Auer wurde erstmals 2007 im Alter von 23 Jahren mit seiner Free-Solo-Begehung der legendären „Via Attraverso il Pesce“ (Weg durch den Fisch) an der Südwand der Marmolada in den italienischen Dolomiten bekannt. Diese 37 Seillängen (850 m) lange Route mit der Bewertung 7b+ gilt als eine der schwierigsten Free-Solo-Routen der Welt. Er schaffte den Aufstieg ohne Seil in 2 Stunden und 55 Minuten, eine international anerkannte Leistung, die später mit Alex Honnolds Leistung am El Capitan verglichen wurde. Dieses Solo ist und bleibt eines der bedeutendsten in der Geschichte des modernen Bergsteigens.
Nach diesem Aufstieg verfolgte Hansjörg Auer eine Karriere, die von Kühnheit und Innovation geprägt war. Er bevorzugte das Freiklettern, Free Soloing und engagierte alpine Expeditionen, oft auf jungfräuliche Gipfel oder über neue Routen. Zu seinen bemerkenswerten Erfolgen gehört unter anderem die Solobegehung von „Tempi Moderni“, einer weiteren wichtigen Route auf der Marmolada (27 Längen, 850 m, 7a).
Ihm gelangen mehrere Erstbesteigungen von Himalaya- und Karakorum-Gipfeln, darunter die Südwand des Nilgiri South (Annapurna, Nepal), die Westwand des Lupghar Sar West (Pakistan, Solo) und die Südwestwand des Kunyang Chhish East (7.400 m, Pakistan) im Jahr 2013 mit seinem Bruder Matthias und Simon Anthamatten. Dieser letzte Aufstieg brachte ihnen eine Nominierung für den Piolet d’Or 2014 ein. Im Jahr 2017 bewältigte er allein drei große Routen in den Dolomiten und verband dabei die Ultraleicht-Paragliding-Routen: Vinatzer/Messner (Marmolada), Abramkante (Piz Ciavazes) und Große Mauer (Sass dla Crusc). Dabei bewältigte er in 12 Stunden 3.600 Höhenmeter und 33 Kilometer. Für seine Solobesteigung der Westwand des Lupghar Sar West (Pakistan) wurde ihm 2019 posthum der Piolet d'Or verliehen.
Hansjörg Auer verkörpert eine neue Generation von Bergsteigern, die sich einer strengen Ethik verpflichtet fühlen: Fortbewegung im Alpinstil, Verzicht auf Fixseile, Suche nach unberührten Routen und regelmäßige Ausübung des Free Soloing. Er bewunderte Reinhold Messner, den er als Vorbild betrachtete, und diskutierte seine persönlichen Kämpfe, insbesondere mit Magersucht, in seiner Autobiografie Südwand (2017).
Am 16. April 2019 starb Hansjörg Auer zusammen mit seinen Gefährten David Lama und Jess Roskelley bei einer Lawine am Howse Peak in den kanadischen Rocky Mountains. Die drei Bergsteiger versuchten einen Aufstieg über eine sehr schwierige Mixed-Route. Ihre Leichen wurden am 21. April unter dem Schnee begraben gefunden. Hansjörg Auer hinterlässt das Bild eines außergewöhnlichen Bergsteigers, mutig und innovativ, bekannt für seine extremen Solotouren und engagierten Expeditionen. Mit seinem Stil, seinem Engagement und der Vielfalt seiner Leistungen hat er die Welt des Bergsteigens nachhaltig geprägt, sowohl in den Alpen als auch auf den höchsten Gipfeln der Erde.
Biografie
Hansjörg Auer wurde am 18. Februar 1984 in Zams im österreichischen Tirol geboren. Er wuchs in einer für diese Bergregion typischen Bergbauernfamilie auf. Schon früh fiel er durch seine außergewöhnlichen Kletterfähigkeiten auf und erreichte an den Wänden seiner Region schnell den Schwierigkeitsgrad 8a. Neben seiner Leidenschaft für die Berge studierte er Mathematik und wurde Lehrer.
Auer wurde erstmals 2007 im Alter von 23 Jahren mit seiner Free-Solo-Begehung der legendären „Via Attraverso il Pesce“ (Weg durch den Fisch) an der Südwand der Marmolada in den italienischen Dolomiten bekannt. Diese 37 Seillängen (850 m) lange Route mit der Bewertung 7b+ gilt als eine der schwierigsten Free-Solo-Routen der Welt. Er schaffte den Aufstieg ohne Seil in 2 Stunden und 55 Minuten, eine international anerkannte Leistung, die später mit Alex Honnolds Leistung am El Capitan verglichen wurde. Dieses Solo ist und bleibt eines der bedeutendsten in der Geschichte des modernen Bergsteigens.
Nach diesem Aufstieg verfolgte Hansjörg Auer eine Karriere, die von Kühnheit und Innovation geprägt war. Er bevorzugte das Freiklettern, Free Soloing und engagierte alpine Expeditionen, oft auf jungfräuliche Gipfel oder über neue Routen. Zu seinen bemerkenswerten Erfolgen gehört unter anderem die Solobegehung von „Tempi Moderni“, einer weiteren wichtigen Route auf der Marmolada (27 Längen, 850 m, 7a).
Ihm gelangen mehrere Erstbesteigungen von Himalaya- und Karakorum-Gipfeln, darunter die Südwand des Nilgiri South (Annapurna, Nepal), die Westwand des Lupghar Sar West (Pakistan, Solo) und die Südwestwand des Kunyang Chhish East (7.400 m, Pakistan) im Jahr 2013 mit seinem Bruder Matthias und Simon Anthamatten. Dieser letzte Aufstieg brachte ihnen eine Nominierung für den Piolet d’Or 2014 ein. Im Jahr 2017 bewältigte er allein drei große Routen in den Dolomiten und verband dabei die Ultraleicht-Paragliding-Routen: Vinatzer/Messner (Marmolada), Abramkante (Piz Ciavazes) und Große Mauer (Sass dla Crusc). Dabei bewältigte er in 12 Stunden 3.600 Höhenmeter und 33 Kilometer. Für seine Solobesteigung der Westwand des Lupghar Sar West (Pakistan) wurde ihm 2019 posthum der Piolet d'Or verliehen.
Hansjörg Auer verkörpert eine neue Generation von Bergsteigern, die sich einer strengen Ethik verpflichtet fühlen: Fortbewegung im Alpinstil, Verzicht auf Fixseile, Suche nach unberührten Routen und regelmäßige Ausübung des Free Soloing. Er bewunderte Reinhold Messner, den er als Vorbild betrachtete, und diskutierte seine persönlichen Kämpfe, insbesondere mit Magersucht, in seiner Autobiografie Südwand (2017).
Am 16. April 2019 starb Hansjörg Auer zusammen mit seinen Gefährten David Lama und Jess Roskelley bei einer Lawine am Howse Peak in den kanadischen Rocky Mountains. Die drei Bergsteiger versuchten einen Aufstieg über eine sehr schwierige Mixed-Route. Ihre Leichen wurden am 21. April unter dem Schnee begraben gefunden. Hansjörg Auer hinterlässt das Bild eines außergewöhnlichen Bergsteigers, mutig und innovativ, bekannt für seine extremen Solotouren und engagierten Expeditionen. Mit seinem Stil, seinem Engagement und der Vielfalt seiner Leistungen hat er die Welt des Bergsteigens nachhaltig geprägt, sowohl in den Alpen als auch auf den höchsten Gipfeln der Erde.